Trend-Indikatoren senden wieder Kaufsignale!
Veröffentlicht von
SWISSINVEST
am
03.11.2019
Unsere kurzfristigen Indikatoren geben nach dem Warnsignal Anfang Oktober nun bereits wieder Entwarnung.
Sowohl die 9-Monats-Hoch-Tief-Methode als auch die 32-Wochen-Indizes-Methode sind nun zum zweiten Mal in Folge wieder gemeinsam im Plus. Und der mittelfristige Trend am Aktienmarkt war ja ohnehin positiv. Der Nasdaq Composite hat sein Jahreshoch von 8.339 Punkten zwar noch nicht überwinden können und bewegt sich seit Mai im Vergleich zum Dow Utility Index nur seitwärts. Das ist im Übrigen ein Zeichen dafür, dass die Zuversicht der US-Investoren seit Monaten einer eher abwartenden Haltung gewichen ist. Doch nach drei Jahren des steilen Anstiegs ist ein Kurseinbruch mit einer anschließenden Konsolidierung auf hohem Niveau ja gewiss nicht ungewöhnlich.
Seit Mai 2019 steigt der Dow Utility, der Nasdaq stagniert
Beim DAX lässt sich angesichts der jüngsten Kursgewinne aber durchaus von einem neuen Aufwärtstrend sprechen. Höher notierte der deutsche Leitindex zuletzt Ende Juli 2018! Und die Entwicklung des Kurs-Umsatz-Verhältnisses von DAX, SMI und Dow Jones zeigt, dass bei den Großanlegern seit der zweiten Jahreshälfte 2019 offenbar ein Umdenken stattfindet. Doch nicht nur der DAX, sondern die gesamte Eurozone scheint wieder das Interesse der Investorengemeinde geweckt zu haben. Denn auch der EuroStoxx50 zeigt wieder Stärke. In unserer letzten Ausgabe hatten wir ja darauf hingewiesen, dass europäische Aktien Nachholbedarf haben!
DAX und EuroStoxx 50 zeigen wieder Trendstärke
Wann werden die Hilfen der Notenbanken ihre erhoffte Wirkung zeigen?
Was die Börsianer nun hoffen lassen kann, ist die Geldpolitik, die ja weltweit an einem Strang zieht. Ein vorläufiges Ende des Handelsstreits und möglicherweise auch bald des Brexits stützt die Kurse zwar gewiss. Doch wie man an der Reaktion der Börse auf die Nachricht von einem Teilabkommen im Zollstreit beobachten konnte, reagierten die Kurse kaum. Der Grund ist eben, dass die Börsianer ohnehin schon die ganze Zeit über darauf gesetzt hatten, dass diese politischen Konflikte eingedämmt werden und nicht voll zum Tragen kommen. Die Belastung durch diese beiden Problemfelder hielt sich also in Grenzen – ihre Lösung wird aber kaum für Euphorie sorgen.
Vielmehr steht bei den Börsianern momentan das Kalkül im Vordergrund, dass der Konjunktur-Tiefpunkt dann doch bald durchschritten sein wird. Doch diese Hoffnung hat letztlich nur wegen der Geldpolitik der Notenbanken ihre Berechtigung!
Sinkende Zinsen und verstärkte Anleihekäufe durch die Zentralbanken hatten die Kurse im September nach oben getragen. Und die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung wurde ja enttäuscht, als dann Anfang Oktober die US-Einkaufsmanagerindizes erneut abgesackt waren. Die Börse reagierte darauf unangenehm überrascht.
IFO-Geschäftsklimaindex zeigt noch keine Umkehr an
Auch der ifo-Geschäftsklima-Index, einer der meist beachteten deutschen Konjunktur-Indikatoren, lässt noch immer keine echte Wende nach oben erkennen.
Der ifo-Index ist zwar kein Frühindikator für Aktien, aber er eignet sich sehr gut als Indikator zur Bestätigung eines DAX-Trends. Laufen beide über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten in entgegengesetzte Richtungen, droht entweder eine Richtungsänderung beim DAX, oder der ifo gleicht sich dem Aktienmarkt wieder an. Bisher könnte man allenfalls sagen, dass der ifo dabei zu sein scheint, seinen Abwärtstrend zu beenden. Entwarnung im Sinne einer positiven Bestätigung des DAX gibt er aber noch nicht.
Dennoch ist man als Aktienanleger aber freilich nicht gut beraten, mit Käufen so lange zu warten, bis sich die Konjunkturwende auch in den offiziellen Indikatoren ablesen lässt! Denn am Aktienmarkt geht es ja in solchen Situationen schon viel früher aufwärts. Die schwierige Kombination aus steigenden Aktienkursen und schwachen Konjunkturdaten könnte uns also noch eine Weile begleiten.
Trotzdem sollten wir aber dem positiven Börsentrend folgen – doch zugleich unsere noch immer negative Zinsstruktur nicht aus den Augen verlieren!
Ihr
Uwe Lang (Chefredakteur)
Auszug aus den BÖRSENSIGNALEN Nr.: 22/2019
(Wöchentliche Börseninformationen dazu erhalten Sie auch unter: https://boersensignale.de/login/).
Seit Mai 2019 steigt der Dow Utility, der Nasdaq stagniert
Beim DAX lässt sich angesichts der jüngsten Kursgewinne aber durchaus von einem neuen Aufwärtstrend sprechen. Höher notierte der deutsche Leitindex zuletzt Ende Juli 2018! Und die Entwicklung des Kurs-Umsatz-Verhältnisses von DAX, SMI und Dow Jones zeigt, dass bei den Großanlegern seit der zweiten Jahreshälfte 2019 offenbar ein Umdenken stattfindet. Doch nicht nur der DAX, sondern die gesamte Eurozone scheint wieder das Interesse der Investorengemeinde geweckt zu haben. Denn auch der EuroStoxx50 zeigt wieder Stärke. In unserer letzten Ausgabe hatten wir ja darauf hingewiesen, dass europäische Aktien Nachholbedarf haben!
DAX und EuroStoxx 50 zeigen wieder Trendstärke
Wann werden die Hilfen der Notenbanken ihre erhoffte Wirkung zeigen?
Was die Börsianer nun hoffen lassen kann, ist die Geldpolitik, die ja weltweit an einem Strang zieht. Ein vorläufiges Ende des Handelsstreits und möglicherweise auch bald des Brexits stützt die Kurse zwar gewiss. Doch wie man an der Reaktion der Börse auf die Nachricht von einem Teilabkommen im Zollstreit beobachten konnte, reagierten die Kurse kaum. Der Grund ist eben, dass die Börsianer ohnehin schon die ganze Zeit über darauf gesetzt hatten, dass diese politischen Konflikte eingedämmt werden und nicht voll zum Tragen kommen. Die Belastung durch diese beiden Problemfelder hielt sich also in Grenzen – ihre Lösung wird aber kaum für Euphorie sorgen.
Vielmehr steht bei den Börsianern momentan das Kalkül im Vordergrund, dass der Konjunktur-Tiefpunkt dann doch bald durchschritten sein wird. Doch diese Hoffnung hat letztlich nur wegen der Geldpolitik der Notenbanken ihre Berechtigung!
Sinkende Zinsen und verstärkte Anleihekäufe durch die Zentralbanken hatten die Kurse im September nach oben getragen. Und die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung wurde ja enttäuscht, als dann Anfang Oktober die US-Einkaufsmanagerindizes erneut abgesackt waren. Die Börse reagierte darauf unangenehm überrascht.
IFO-Geschäftsklimaindex zeigt noch keine Umkehr an
Auch der ifo-Geschäftsklima-Index, einer der meist beachteten deutschen Konjunktur-Indikatoren, lässt noch immer keine echte Wende nach oben erkennen.
Der ifo-Index ist zwar kein Frühindikator für Aktien, aber er eignet sich sehr gut als Indikator zur Bestätigung eines DAX-Trends. Laufen beide über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten in entgegengesetzte Richtungen, droht entweder eine Richtungsänderung beim DAX, oder der ifo gleicht sich dem Aktienmarkt wieder an. Bisher könnte man allenfalls sagen, dass der ifo dabei zu sein scheint, seinen Abwärtstrend zu beenden. Entwarnung im Sinne einer positiven Bestätigung des DAX gibt er aber noch nicht.
Dennoch ist man als Aktienanleger aber freilich nicht gut beraten, mit Käufen so lange zu warten, bis sich die Konjunkturwende auch in den offiziellen Indikatoren ablesen lässt! Denn am Aktienmarkt geht es ja in solchen Situationen schon viel früher aufwärts. Die schwierige Kombination aus steigenden Aktienkursen und schwachen Konjunkturdaten könnte uns also noch eine Weile begleiten.
Trotzdem sollten wir aber dem positiven Börsentrend folgen – doch zugleich unsere noch immer negative Zinsstruktur nicht aus den Augen verlieren!
Ihr
Uwe Lang (Chefredakteur)
Auszug aus den BÖRSENSIGNALEN Nr.: 22/2019
(Wöchentliche Börseninformationen dazu erhalten Sie auch unter: https://boersensignale.de/login/).