Sicherheitssystem steht vor Verkaufssignal!
Veröffentlicht von
SWISSINVEST
am
03.04.2018
Die Verkäufe der Großanleger, die bereits Anfang Februar und Anfang März eingesetzt hatten, haben sich mittlerweile fortgesetzt. Auf unserer Aktienliste mit 700 weltweiten Unternehmen steigt die Anzahl der Aktien mit neuen 9-Monats-Tief deutlich an, während sich die Unternehmen mit einem 9-Monats-Hoch vermindern.
Und auch die Aktienindizes melden einige neue Tiefs, denen keine neuen Hochs mehr gegenüberstehen. Das bedeutet, dass unser „Sicherheitssystem“ in genau einer Woche Alarm geben wird, wenn sich nach Ostern nicht ein unerwarteter Kurs-Aufschwung einstellen sollte. Eigentlich hatten wir den richtigen Ausstiegszeitpunkt ja für Ende April anvisiert, nachdem der Monat April in der Regel ja zu den freundlichsten Börsenmonaten gehörte. Das kann übrigens auch immer noch der Fall sein. Denn wie sich die Börse kurzfristig verhält, dazu gibt es kein System, weil hier auch politische Meldungen und viele Emotionen das Börsengeschehen dominieren.
Warnzeichen häufen sich
Noch im Januar wurden die Weltbörsen von großen Hoffnungen auf einen weiteren Konjunktur-aufschwung getragen. Steuerreform und Infrastrukturprogramm in den USA, Rekord-Auftragseingänge in Europa und Ostasien! Das alles spornte den Optimismus der Anleger kräftig an. Und der ist auch glücklicherweise noch nicht verflogen, sonst lägen die Kurse ja bereits tiefer. Kaum ist zum Beispiel der DAX unter 12.000 Punkte gefallen, gab es anschließend auch immer wieder Rückkäufe. Panikverkäufe sind also weiterhin unangebracht. Wir wollen ja, wenn es schon nötig ist, rauszugehen, noch zu einigermaßen guten Kursen verkaufen! Was die Optimisten im Januar übersehen hatten, das war eben das bereits sehr hohe Kursniveau, das in den letzten zwei Jahren aufgebaut worden war.
Was gibt es für Warnzeichen? Da sind zunächst einmal die vielen neuen Börsengänge. Viele Anleger meinen immer noch, wenn Unternehmen wie Siemens oder Deutsche Bank neue Aktien wie die Gesundheitssparte Healthineers bzw. ihre Fondsabteilung DWS an die Börse bringen, dann wollten sie den Anlegern etwas Gutes tun, damit die auch mal wieder was haben, wovon sie profitieren können. Gut, anfangs werden die Kurse noch ein wenig „gepflegt“, damit sich das ausgebende Unternehmen nicht blamiert, wie die Entwicklung der Healthineers-Aktie in den ersten Tagen zeigt.
Auch der Börsengang der Deutsche-Bank-Tochter DWS ging gerade noch glatt. Die Aktie ging am 1.Tag (23.März) mit einem Stand von 33,08 Euro aus dem Xetra-Handel. Letzte Woche konnte aber dann nicht mal der Ausgabekurs (32,50 €) richtig gehalten werden. Die Deutsche Bank hat jedenfalls mit ihrem veräußerten Paket von 22,25% der Aktien rund 1,4 Mrd. Euro eingenommen. Börsengänge sind keine Kaufgelegenheiten, sondern im Gegenteil Verkaufssignale!
Denn sie zeigen an, dass den Insidern das Kursniveau mittlerweile so ausgereizt erscheint, dass sie ihre neuen Aktien noch zu sehr hohen Kursen an den Mann oder an die Frau bringen können. Das war so beim neuen Markt um die Jahrtausendwende, und das ist jetzt wieder so. Es ist also nicht zu empfehlen, in solche Börsengänge jetzt einzusteigen.
Schwacher Ifo und ZEW Index
Ein weiteres Warnzeichen sind die schwächeren Konjunkturbarometer in Deutschland wie ZEW-Index und IFO-Geschäftsklima-Index, die nun bereits zwei Monate in Folge nachgegeben haben, freilich von einem hohen Niveau aus. Offensichtlich geht der Konjunkturaufschwung hierzulande seinem Ende zu. Nur hat es das breite Publikum noch nicht bemerkt, wie der jüngste Rekord beim Konsumklima-Index zeigte.
Ein drittes Warnsignal sind die steigenden Zinsen in den USA im kurzfristigen Bereich, bedingt durch die Zinsanhebungen der US-Zentralbank. Dieses Zinsniveau von mehr als 2,5% ist allmählich für bisherige Aktienbesitzer auch schon ganz attraktiv geworden, da bei einer Anlage im Geldmarkt ja das Kursrisiko entfällt. Außerdem nähert sich dieses Niveau bedenklich dem Niveau der Anleihezinsen an. Sollte es darüber hinausgehen, dann wissen Sie ja, was das für Folgen hat, nämlich Rezessionsgefahr. Denn die Anleihezinsen sind zuletzt gar nicht weiter gestiegen (auch ein Zeichen für eine erwartete schwächere Konjunktur).
Zum Glück ist dieser schrumpfende Zinsabstand bisher auf die USA beschränkt und hat sich noch nicht auf Europa ausgeweitet. Da bleibt die Zentralbank nämlich noch bei ihrer Null-Zins-Politik, um den leichten konjunkturellen Aufschwung in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland nicht zu gefährden. Und auch die US-Zentralbank ist trotz ihrer letzten Zinsanhebung vorsichtig. Sie hat erstmal keine zusätzlichen Zinssteigerungen angekündigt.
Fazit: Auf Verkäufe vorbereiten!
Unser Gesamtsystem bleibt zwar im Plus, doch unsere kurzfristigen Indikatoren sind nun die zweite Woche in Folge negativ. Wenn sich dieser Trend bis zum kommenden Wochenende fortsetzt, wird unser Sicherheitssystem zum Verkauf klingeln (Informationen dazu erhalten Sie unter: https://boersensignale.de/login/).
Ihr
Uwe Lang (Chefredakteur)
Auszug aus den BÖRSENSIGNALEN Nr.: 04/2018
Warnzeichen häufen sich
Noch im Januar wurden die Weltbörsen von großen Hoffnungen auf einen weiteren Konjunktur-aufschwung getragen. Steuerreform und Infrastrukturprogramm in den USA, Rekord-Auftragseingänge in Europa und Ostasien! Das alles spornte den Optimismus der Anleger kräftig an. Und der ist auch glücklicherweise noch nicht verflogen, sonst lägen die Kurse ja bereits tiefer. Kaum ist zum Beispiel der DAX unter 12.000 Punkte gefallen, gab es anschließend auch immer wieder Rückkäufe. Panikverkäufe sind also weiterhin unangebracht. Wir wollen ja, wenn es schon nötig ist, rauszugehen, noch zu einigermaßen guten Kursen verkaufen! Was die Optimisten im Januar übersehen hatten, das war eben das bereits sehr hohe Kursniveau, das in den letzten zwei Jahren aufgebaut worden war.
Was gibt es für Warnzeichen? Da sind zunächst einmal die vielen neuen Börsengänge. Viele Anleger meinen immer noch, wenn Unternehmen wie Siemens oder Deutsche Bank neue Aktien wie die Gesundheitssparte Healthineers bzw. ihre Fondsabteilung DWS an die Börse bringen, dann wollten sie den Anlegern etwas Gutes tun, damit die auch mal wieder was haben, wovon sie profitieren können. Gut, anfangs werden die Kurse noch ein wenig „gepflegt“, damit sich das ausgebende Unternehmen nicht blamiert, wie die Entwicklung der Healthineers-Aktie in den ersten Tagen zeigt.
Auch der Börsengang der Deutsche-Bank-Tochter DWS ging gerade noch glatt. Die Aktie ging am 1.Tag (23.März) mit einem Stand von 33,08 Euro aus dem Xetra-Handel. Letzte Woche konnte aber dann nicht mal der Ausgabekurs (32,50 €) richtig gehalten werden. Die Deutsche Bank hat jedenfalls mit ihrem veräußerten Paket von 22,25% der Aktien rund 1,4 Mrd. Euro eingenommen. Börsengänge sind keine Kaufgelegenheiten, sondern im Gegenteil Verkaufssignale!
Denn sie zeigen an, dass den Insidern das Kursniveau mittlerweile so ausgereizt erscheint, dass sie ihre neuen Aktien noch zu sehr hohen Kursen an den Mann oder an die Frau bringen können. Das war so beim neuen Markt um die Jahrtausendwende, und das ist jetzt wieder so. Es ist also nicht zu empfehlen, in solche Börsengänge jetzt einzusteigen.
Schwacher Ifo und ZEW Index
Ein weiteres Warnzeichen sind die schwächeren Konjunkturbarometer in Deutschland wie ZEW-Index und IFO-Geschäftsklima-Index, die nun bereits zwei Monate in Folge nachgegeben haben, freilich von einem hohen Niveau aus. Offensichtlich geht der Konjunkturaufschwung hierzulande seinem Ende zu. Nur hat es das breite Publikum noch nicht bemerkt, wie der jüngste Rekord beim Konsumklima-Index zeigte.
Ein drittes Warnsignal sind die steigenden Zinsen in den USA im kurzfristigen Bereich, bedingt durch die Zinsanhebungen der US-Zentralbank. Dieses Zinsniveau von mehr als 2,5% ist allmählich für bisherige Aktienbesitzer auch schon ganz attraktiv geworden, da bei einer Anlage im Geldmarkt ja das Kursrisiko entfällt. Außerdem nähert sich dieses Niveau bedenklich dem Niveau der Anleihezinsen an. Sollte es darüber hinausgehen, dann wissen Sie ja, was das für Folgen hat, nämlich Rezessionsgefahr. Denn die Anleihezinsen sind zuletzt gar nicht weiter gestiegen (auch ein Zeichen für eine erwartete schwächere Konjunktur).
Zum Glück ist dieser schrumpfende Zinsabstand bisher auf die USA beschränkt und hat sich noch nicht auf Europa ausgeweitet. Da bleibt die Zentralbank nämlich noch bei ihrer Null-Zins-Politik, um den leichten konjunkturellen Aufschwung in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland nicht zu gefährden. Und auch die US-Zentralbank ist trotz ihrer letzten Zinsanhebung vorsichtig. Sie hat erstmal keine zusätzlichen Zinssteigerungen angekündigt.
Fazit: Auf Verkäufe vorbereiten!
Unser Gesamtsystem bleibt zwar im Plus, doch unsere kurzfristigen Indikatoren sind nun die zweite Woche in Folge negativ. Wenn sich dieser Trend bis zum kommenden Wochenende fortsetzt, wird unser Sicherheitssystem zum Verkauf klingeln (Informationen dazu erhalten Sie unter: https://boersensignale.de/login/).
Ihr
Uwe Lang (Chefredakteur)
Auszug aus den BÖRSENSIGNALEN Nr.: 04/2018