Der „grüne“ Wasserstoff kommt
Die Energiegewinnung bzw. -Speicherung mithilfe von Wasserstoff sowie die Brennstoffzelle sind alles andere als neu. Bisher haben sie es jedoch aus verschiedenen Gründen nicht aus ihrem Nischendasein heraus geschafft. Dies soll sich im Zuge der Energiewende ändern.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Weltgemeinschaft die Weltrettung um 1 Jahr verschieben. Ursprünglich sollte die 26. UN-Klimakonferenz im November 2020 in Glasgow stattfinden. Diesen Plänen machte COVID-19 einen Strich durch die Rechnung. Doch nun soll die schottische Großstadt vom 31. Oktober bis 12. November 2021 Austragungsort der UN-Klimakonferenz sein. Man darf gespannt sein, welche Staaten, zu welchen Zugeständnissen bereit sein werden. Die EU hatte sich vorgenommen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind viele Maßnahmen notwendig. Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie müssen an Bedeutung gewinnen. Elektroautos sollen wiederum den Mobilitätssektor revolutionieren.
Zudem ist das Thema Wasserstoff hierzulande in Mode. Die EU hat im Juli 2020 sogar eine Wasserstoffstrategie formuliert. Laut EU-Kommission kann Wasserstoff in einem integrierten Energiesystem die Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr, Stromerzeugung und Gebäuden in ganz Europa unterstützen. Daher befasst sich die Wasserstoffstrategie der EU damit, wie dieses Potenzial durch Investitionen, Regulierung, Schaffung von Märkten sowie Forschung und Innovation ausgeschöpft werden kann. Selbstverständlich soll der Wasserstoff in Zukunft sauber sein. Dies bedeutet, dass er durch die Elektrolyse von Wasser unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird und bei seiner Produktion keine Treibhausgase erzeugt.
Nur dann handelt es sich um „erneuerbaren“ oder „grünen“ Wasserstoff. So soll der „erneuerbare“ Wasserstoff laut Plänen der EU in Zukunft emissionsfreie Transporte, Beheizung, industrielle Prozesse und Speicherung von Energie zwischen den Jahreszeiten ermöglichen. Allerdings ist diese Zukunft noch weit entfernt. Wasserstoff macht derzeit etwa 2 Prozent des Energiemixes in der EU aus. Davon werden 95 Prozent durch fossile Brennstoffe erzeugt. Neben Fragen der Sicherheit sowie Schaffung der Infrastruktur muss der Wasserstoff auch noch „grün“ werden. Dabei wollen eine Reihe von Unternehmen weltweit helfen. Entsprechend nimmt Wasserstoff im Energiemix derzeit eine Nische ein, konnte jedoch unlängst großes Investoreninteresse generieren.