Kurzfristige Marktprognosen sind nicht viel mehr als Kaffeesatzleserei
Veröffentlicht von
Börsenwerte IF Verlag GmbH
am
05.10.2021
An dem Ratespiel, wie viele Punkte weiteres Korrekturpotenzial der Dax nun noch haben möge oder ob inw diesem Jahr eher noch neue Allzeithochs in Angriff genommen werden können, möchten wir uns nicht beteiligen. Wir erinnern an die Investmentlegende Peter Lynch, der völlig zu Recht warnte: “Far more money has been lost by investors preparing for corrections, or trying to anticipate corrections, than has been lost in corrections themselves.”
Mit den Inflationsängsten sind zuletzt auch die Zinsängste zurückgekehrt, was die Aktienmärkte nervöser werden und die Ängste vor einer anhaltenden Korrektur ansteigen lässt. Der CNN Fear & Greed Index, der das Spektrum der Anlegerstimmung von extremer Angst bis hin zu extremer Gier auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten misst, erreichte kürzlich bereits wieder das Terrain extremer Angst (Werte von 0 bis 25). Aus unserer Sicht kann von einer rabenschwarzen Stimmung an den Märkten aber noch keine Rede sein. Uns erscheint es eher so, dass die nahezu euphorische Stimmung, die in Folge der deutlichen Markterholung, welche beispielsweise den Dax ausgehend von den Corona-Tiefs im März 2020 binnen nur eineinhalb Jahre klar auf neue Allzeithochs gebracht hat, langsam entweicht und sich bei vielen Anlegern lediglich eine realistischer werdende Stimmung breit macht. Aus marktpsychologischer Sicht ist es nur gesund, wenn Anleger nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken der Aktienanlage im Sinne schwankungsfreudiger Kurse klar vor Augen haben.
An dem Ratespiel, wie viele Punkte weiteres Korrekturpotenzial der Dax nun noch haben möge oder ob inw diesem Jahr eher noch neue Allzeithochs in Angriff genommen werden können, möchten wir uns nicht beteiligen. Aus unserer Sicht sind kurzfristige Marktprognosen nicht viel mehr als Kaffeesatzleserei. In Marktphasen wie diesen, in denen immer weniger Charts noch klare Aufwärtstrends zeigen, raten stärker charttechnisch orientierte Analysten gewöhnlich verstärkt zu Gewinnmitnahmen oder Absicherungsstrategien, um „Gewinne zu sichern“, in der Hoffnung, dann auf niedrigerem Kursniveau wieder einsteigen zu können. Die empirischen Belege sprechen nicht dafür, dass solche Market-Timing-Versuche langfristig erfolgreich sind. Solche Absicherungen mögen zwar die Volatilität des Depots etwas mindern, verschlechtern aber gewöhnlich die langfristige Performance, anstatt sie zu verbessern. Anleger sollten sich bewusst sein, dass schmerzhafte Korrekturen an den Aktienmärkten jederzeit möglich sind. Das ist einfach der Preis der Aktienanlage, die langfristig – wenn man es richtig anstellt – hochrentabel ist, aber ohne eine gewisse Volatilität einfach nicht zu haben ist. Die Zeitpunkte der unausweichlichen Korrekturen sind schlicht nicht mit hinlänglicher Verlässlichkeit prognostizierbar. Daher sei an dieser Stelle an die Investmentlegende Peter Lynch erinnert, der völlig zu Recht warnte:
“Far more money has been lost by investors preparing for corrections, or trying to anticipate corrections, than has been lost in corrections themselves.”
An dem Ratespiel, wie viele Punkte weiteres Korrekturpotenzial der Dax nun noch haben möge oder ob inw diesem Jahr eher noch neue Allzeithochs in Angriff genommen werden können, möchten wir uns nicht beteiligen. Aus unserer Sicht sind kurzfristige Marktprognosen nicht viel mehr als Kaffeesatzleserei. In Marktphasen wie diesen, in denen immer weniger Charts noch klare Aufwärtstrends zeigen, raten stärker charttechnisch orientierte Analysten gewöhnlich verstärkt zu Gewinnmitnahmen oder Absicherungsstrategien, um „Gewinne zu sichern“, in der Hoffnung, dann auf niedrigerem Kursniveau wieder einsteigen zu können. Die empirischen Belege sprechen nicht dafür, dass solche Market-Timing-Versuche langfristig erfolgreich sind. Solche Absicherungen mögen zwar die Volatilität des Depots etwas mindern, verschlechtern aber gewöhnlich die langfristige Performance, anstatt sie zu verbessern. Anleger sollten sich bewusst sein, dass schmerzhafte Korrekturen an den Aktienmärkten jederzeit möglich sind. Das ist einfach der Preis der Aktienanlage, die langfristig – wenn man es richtig anstellt – hochrentabel ist, aber ohne eine gewisse Volatilität einfach nicht zu haben ist. Die Zeitpunkte der unausweichlichen Korrekturen sind schlicht nicht mit hinlänglicher Verlässlichkeit prognostizierbar. Daher sei an dieser Stelle an die Investmentlegende Peter Lynch erinnert, der völlig zu Recht warnte:
“Far more money has been lost by investors preparing for corrections, or trying to anticipate corrections, than has been lost in corrections themselves.”