HEILER SOFTWARE: ENDLICH WACHGEKÜSST?
Veröffentlicht am
16.02.2011
Die Heiler Software AG ist eine jener Gesellschaften bzw. Aktien, bei der man seit Jahren vergeblich darauf wartet, dass sie »zündet«. Gute Unternehmensstory, gute Bilanz, viel Cash – aber die Initialzündung fehlte. Die Rakete hatte keinen Treibstoff.
Dieser scheint nun mit den Zahlen zum ersten Fiskalquartal 2010/11 (Ende Dezember) geliefert worden zu sein. Mit einem Umsatzanstieg um 44% auf 4,11 Mio. EUR schaffte Heiler das beste Quartal seiner Unternehmensgeschichte. Besonders wichtig: die margenstarken Lizenzerlöse explodierten förmlich um 162% auf 1,09 Mio. EUR. Das EBIT erreichte 0,34 Mio. EUR, der Nettogewinn 0,38 Mio. EUR. Heiler bezeichnet sich selbst als führenden Anbieter von Enterprise Product Information Management Software (PIM). Hersteller und Händler können mit den Lösungen das Datenmanagement aller Produktdaten aus einer zentralen Datenquelle und für alle Kommunikationskanäle und Sprachen managen. Weltweit setzen schon über 300 große und mittelständische Unternehmen auf die Heiler-Produkte. Großes Thema ist E-Procurement: Das bedeutet soviel wie die elektronische Beschaffung und betrifft damit den B2B-Bereich (Business to Business). Der automatisierte und auch kostensparende Einkauf von Produkten und Dienstleistungen wird durch Heiler-Lösungen ermöglicht. In diesem Bereich sind sogar Großkonzerne wie Daimler und Coca Cola auf Heilers Kundenliste.
Aber auch klassische Onlineshops für Endkunden – bedeutungsschwanger ausgedrückt also B2C (Business to Consumer) – gehören theoretisch zu den potenziellen Kunden. Vor allem wenn eine Multichannel-Strategie verfolgt wird – neben dem Onlineshop also z.B. ein Printkatalog verschickt wird –, können die Heiler-Lösungen ihre Stärke ausspielen. Wichtig ist die zentrale Erfassung aller Produktdaten in den Kataloglösungen auch für Cross-Selling-Potenziale. So kann Ihnen der Onlineship z.B. für das gerade bestellte Produkt noch weitere, dazu korrespondierende Ergänzungsartikel anbieten. Zuletzt konnten der texanische Händler von Elektronik-und Industrieprodukten Hisco und der dänische Premiumhändler für Diplomaten Peter Justesen als Kunden gewonnen werden. Dem zunehmenden Erfolg von Heiler kommt entgegen, dass immer mehr Hersteller ihre Geschäftsmodelle verändern. E-Commerce ist nicht mehr wegzudenken, der Trend geht klar in Richtung Multichannel-Vertrieb. »Dafür benötigen Sie eine zentrale Plattform, um die Umsätze im E-Business zu steigern und Produkte schnell an den Markt zu bringen«, sagt CEO und Gründer Rolf J. Heiler. Bei Heiler stimmt inzwischen nicht nur die Unternehmensstory – bilanziell steht die Gesellschaft topp da: Cash 14,8 Mio. EUR (1,27 EUR/Aktie), Eigenkapitalquote 87% und rund 20 Mio. EUR Eigenkapital. D.h. das Prime-Standard-Unternehmen wird derzeit zum Substanzwert an der Börse gehandelt. (dk)
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